Assoziation Gärtnerei-Käfer

Die biologisch-dynamische Gemüsegärtnerei Käfer in Hombrechtikon ZH ist bestrebt sich unter Einbezug der Mitarbeitenden und ihrer Kundinnen und Kunden in verschiedener Hinsicht weiter zu entwickeln. Angestossen durch unterschiedliche organisatorische und finanzielle Fragestellungen bildete sich im Verlauf dieses Entwicklungsprozesses zunächst ein Arbeitskreis. Dieser stellte sich unter anderem die Aufgabe, Wege zu suchen um die Ertragssituation der Gärtnerei dahingehend zu verbessern, dass in Zukunft die hohe Arbeitsbelastung der Mitarbeitenden reduziert und deren tiefes Einkommen angehoben werden könnte.

So entstand die Idee zur Bildung einer 'Solidarischen Landwirtschaft' (CSA: Community Supported Agriculture). Es ist dies eine Zusammenarbeitsform zwischen den Konsumenten und einem landwirtschaftlichen Betrieb, die durch einen Vertrag die Finanzierung des Anbaus und die Verteilung der Ernteprodukte regelt. 

Nach einer intensiveren Beschäftigung mit den wirtschaftlichen Zusammenhängen wurde den Verantwortlichen jedoch deutlich, dass diese Wirtschaftsform für die Gärtnerei nicht passen würde. Denn:

  • Die organisch gewachsene Struktur der Gärtnerei basiert auf unterschiedlichen Arten der Unterstützung durch Menschen aus ihrem Umfeld.
  • Finanzielle, praktische und ideelle Hilfestellungen wurde immer nach Bedarf und individuell gegeben.
  • Die Vermarktung der Produkte, also die Beziehung zu den Konsumenten, gestaltet sich vielfältig über Wochenmärkte, Hofladen und Direktlieferung.

Wo also zwischen der Gärtnerei und ihrer Kundschaft je nach Möglichkeiten und Bedürfnissen eine freie, individuelle Verbindung und Verbindlichkeit besteht und die Preise produktebezogen gestaltet werden, würde die Form der 'Solidarischen Landwirtschaft' ein Vertragsverhältnis schaffen, welches die Preisbildung für diesen Lebenszusammenhang ausschliesst. Für andere Beziehungen, zum Beispiel zum Landmaschinenmechaniker oder zum Saatgutlieferanten, würde diese Form dann jedoch nicht gelten und es entstünde dadurch ein isolierter Bereich innerhalb des Wirtschaftslebens.

Aus diesen Überlegungen suchten die Verantwortlichen der Gärtnerei im Frühjahr 2017 die Zusammenarbeit mit dem confoedera-Förderverein.

Gemeinsam mit Personen aus diesem Förderverein wurden dann die Grundlagen des Wirtschaftskreislaufs und der assoziativen Preisbildung erarbeitet. Es folgte eine Informationsveranstaltung, zu der alle Kunden eingeladen wurden. Bei diesem Anlass wurde das Erarbeitete und die Ideen zur Bildung einer Assoziation vorgestellt. Aus diesem grossen Kreis formte sich wiederum eine kleinere Gruppe, die als Beginn einer Assoziation zur Preisbildung bezeichnet werden kann.

Dieses Projekt steht noch ganz am Anfang seiner Entwicklung. Auf einem Gebiet, wo es weder in Bezug auf die Vorgehensweise noch auf die Auswirkungen viele Erfahrungen gibt. Alle Mitwirkenden sind Lernende und Suchende auf einem Weg, um das Wirtschaftsleben für die Zukunft neu zu gestalten. 

Broschüre zur Preisbildung